Die Anfänge des Gasthofs Postwirt in Rosenau liegen ein wenig im Dunkeln.
Einen Pferdeausspann hatte es hier schon immer gegeben. Grafenau war für die Salzfuhrleute auf dem Weg nach Böhmen der letzte größere Ort vor dem Gebirge – in Rosenau begann die beschwerliche Bergfahrt. Was lag da näher, als einzukehren und etwas zu sich zu nehmen? Ein Pferdewechsel ohne Brotzeit war für die hart arbeitenden Säumer undenkbar.
Um 1870 kaufte Johann Beck den Rosenauer Gasthof, den er zusammen mit seiner Frau Katharina als Wirtshaus mit Pferdeunterstellung betrieb. Sein Viehhandel gab dem örtlichen Ochsenmarkt viele Impulse.
Aufzeichnungen werden über unser Haus erst geführt, seitdem der Postwirt „amtlich“ wurde. Das passierte am 16.Mai 1903, als Johann und Katharina Beck die „Freistaatliche Bayrische Posthilfsstelle Rosenau“ übertragen wurde. Ein Amt voller Gewissenhaftigkeit und allerhand Arbeit, denn bis 1914 musste die Post noch täglich im Handwagen zum sieben Kilometer entfernten Neuschönau gebracht werden.
Der Sohn von Johann und Katharina Beck, Josef Beck, heiratet 1905 und führt mit seiner Frau Magdalena den Gasthof und die Poststelle weiter. Um 1912 erweitern sie das Haus um Unterkunftsmöglichkeiten für Reisende, Pferde und Wagen. Lebhaften Betrieb bringen in jenen Jahren die „Telephoner“. Sie verlegen um Grafenau die ersten Telefonleitungen und sind „beim Beck“ Dauergäste.
Als Josef Beck 1917 im Krieg fällt, setzt seine Frau das Unternehmen fort. Auch nach ihrer späteren Heirat mit Alois Graf werden Gasthof und Poststelle weitergeführt. Später, 1946, übernimmt Josef Beck mit seiner Frau Mathilde den Gasthof, der damals schon zwölf Gästebetten anbot. Seine Poststelle wird am 1. November 1953 zur Poststelle 2 des Postamts Grafenau „befördert“.